„KREON – WER MENSCHENRECHTE SAGT, DER LÜGT.“
Text: Marc Pommerening,
Regie: Dora Schneider
Frei nach „Ödipus auf Kolonos“, „König Ödipus“ und „Antigone“ von Sophokles
Premiere: Sa 14. März 2015, 20 Uhr
Vorstellungen: Di 17., Mi 18., Fr 20. und Sa 21. März 2015, 20 Uhr
Sa 18., Mi 22. und Do 23. April 2015, 20 Uhr
Geld. Gebiet. Macht. Der ewige Kampf um diese begehrten Güter bestimmt die Menschheitsgeschichte von Anbeginn bis heute. In unserer globalisierten Welt werden die Zusammenhänge allerdings immer undurchsichtiger. Verdeckte Operationen, ausgeführt von Drahtziehern im Hintergrund, manipulieren die Oberfläche der Machtverhältnisse, die uns von den Medien vermittelt wird. Ob Syrien, Ukraine oder Gaza-Streifen: Niemand weiß noch, wer wirklich im Zentrum der Entscheidungsgewalt steht und die Fäden in der Hand hält.
Ausgehend von Sophokles´ Thebanischer Trilogie stellt sich Marc Pommerening einer besonderen Herausforderung: In seiner herausragenden Neufassung des Mythos bringt er mit Hilfe der alten Geschichte die fadenscheinigen Inszenierungen eifriger Machthaber auf die Bühne, die mitten im Chaos eines schwankenden Staatsapparates ihre Vorteile suchen.
KREON macht Antigones Gegenspieler zum Helden einer Um- und Neudeutung des seit der Antike vielfach bearbeiteten Stoffes. Pommerenings sarkastischer Polit-Thriller handelt von der Fabrikation eines Mythos und zeigt die Inszenierung von Dissidenz aus der Backstage-Perspektive. Nicht Exponenten unterschiedlicher Rechtsauffassungen, sondern kühl kalkulierende Verfechter machtpolitischer Interessen und persönlicher Ambitionen treffen aufeinander. Umgesetzt wird dieser dichte Text von der hochgelobten Regisseurin Dora Schneider. Blankvers trifft auf politische Aktualität. Ödipus rocks.
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Es handelt sich um eine sehr kreative Verschmelzung einiger Aspekte der griechischen Mythologie. Die – aus meiner Sicht gewollte – Darstellung der Intrigen und Täuschungen der Antike haben einen sehr realen Bezug zur Gegenwart, was auch in der Kostümwahl ausgedrückt wurde. Der Sittenverfall, die Dekadenz und die menschenverachtende Überheblichkeit sind gegenwärtig so gegeben, wie sie vor über 2.000 Jahren möglich waren.
Die schauspielerische Leistung war hervorragend. Das 6 köpfige Ensemble hat es zu Stande gebracht, dass über die unübersehbaren Missstände und Tragödien der Vergangenheit und der Gegenwart gelacht werden konnte.
Ich empfehle jedem kritischen Geist mit Sinn für das Schöne, sich dieses Stück anzusehen.
Andreas Schneider