The Founder

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Habt ihr euch schon einmal gefragt, wie die Fast-Food-Kette McDonalds ein so erfolgreiches Franchise-Unternehmen geworden ist? Dann müsst ihr ab dem 20. April die Kinosäle stürmen. Da erlebt ihr wie der Milchshake-Maschinen-Verkäufer Ray Kroc die Rechte von den McDonalds-Brüdern erkauft und so ein Imperium aufgebaut hat. In dieser Kritik geht es um The Founder.

 

Originaltitel: The Founder
Regie: John Lee Hancock
Drehbuch: Robert D. Siegel
Produktion: Don Handfield, Karen Lunder, Jeremy Renner und Aaron Ryder
Kamera: John Schwartzman
Musik: Carter Burwell

 

HANDLUNG

Erzählt wird die wahre Geschichte von Ray Kroc (Michael Keaton), ein leidenschaftlicher und nicht sehr erfolgreicher Milchshake-Maschinen-Verkäufer aus Illinois. Eines Tages trifft er auf seinen Reisen auf die Brüder Dick (Nick Offferman) und Mac McDonald (John Carroll Lynch), die ein revolutionäres Verfahren erfunden haben. Bestellte Burger gelangen innerhalb von Sekunden zum Kunden. Ray ist sehr begeistert von diesem System und sieht sogar das Potenzial einer Franchise-Kette. Doch bis dahin ist es ein steiniger Weg, den Ray gehen muss. Zu Beginn will das Vorhaben nicht gelingen, er bekommt sogar Ärger mit seiner Frau Ethel (Laura Dern) weil er sein privates Vermögen und sein Haus für seinen Traum riskiert hat. Doch er gibt nicht auf und er lässt sich auch nicht einmal von den ursprünglichen McDonalds-Gründern davon abhalten, ein weltweites Imperium aufzubauen.

 

DREHBUCH UND STORY

Regisseur John Lee Hancock (Blindside) sah in der wahren Geschichte von McDonalds das Potenzial eines Kinofilmes und ich muss sagen, er hat damit nicht sehr viel falsch gemacht.

The Founder ist ein klassisches Biopic mit dramatischem Einschlag. Die wahre Geschichte über einen Mann, der von ganz unten kommend es geschafft hat einer der einflussreichsten Menschen des 20. Jahrhunderts zu werden. Wir bekommen Einblicke in die frühen Anfänge der Franchise-Kette, wie zwei Brüder ein perfektes System für schnelle Essensausgabe entwickelt haben und ein erfahrener Mann namens Ray Kroc das Potenzial sah, mit diesem System im gesamten Land weitere Filialen zu eröffnen.
Auf der einen Seite ist der Film vorhersehbar, es ist klar in welche Richtung er sich bewegt und ist somit arm an Überraschungen. Auf der anderen Seite fühlte ich mich gut unterhalten, weil die Dialoge sehr gut geschrieben sind und auch viel Humor bieten. Humor, der passend eingesetzt wurde und nicht zu aufgesetzt wirkt. Positiv anzumerken ist auch, dass die Inszenierung durchaus kritische Töne einschlägt und das Verhalten von der Hauptfigur im Verborgenen kritisiert. Aus menschlicher Sicht kann dieser Figur nämlich viel vorgeworfen werden, aber wirtschaftlich gesehen hat er alles richtiggemacht. Die Lauflänge von knapp zwei Stunden ist meiner Meinung nach um etwa zehn Minuten zu lang , obwohl er Spaß macht und gut vorankommt.

 

DER CAST

  • Michael Keaton (Spotlight) als Ray Kroc

Ein großartiger Schauspieler, der zur Freude vieler seit Filmen wie Spotlight oder Birdman wieder oft im Kino zu sehen ist. Er trägt die gesamte Handlung komplett auf seinen Schultern und zeigt eine hervorragende Leistung. Ich habe den Film in der Originalversion gesehen und da spricht er mit einem speziellen Dialekt, der super zur Figur passt. Die Entwicklung vom einfachen Vertreter von Küchenmaschinen bis hin zum fast schon skrupellosen Manager und Gründer ist glaubhaft dargestellt. Dank Keaton ist The Founder ein sehenswerter Film.

  • Nick Offerman (22 Jump Street) und John Carroll Lynch (Jackie) als Dick und Mac McDoanald

Beide Schauspieler machen einen tollen Job, wenn es darum geht zu zeigen, wie sie zu Beginn des Deals mit Ray Kroc eigentlich alles in der Hand haben – am Ende stehen sie mit leeren Händen da. Als Schauer können einem die beiden Brüder nur leidtun, wie sie um ihre Idee gebracht werden. Das beweist auch, dass brave offene Geschäftsleute gegen Peronen wie Ray Kroc kaum Chancen haben. Großartige Leistung auch von den beiden Darstellern.

  • Laura Dern (Jurassic Park) als Ethel Kroc

Ihre Rolle ist sehr einfach gehalten. Sie verkörpert die Frau an der Seite ihres Mannes, die immer zu ihm gehalten hat und ein Stück weit auch zurückstecken musste was die eigenen Bedürfnisse betrifft. Mehr und mehr merkt sie aber, dass Ray sich so in diese Sache reinsteigert, dass er auf die Pflichten eines Ehemannes vergisst. Laura macht das recht ordentlich ohne groß aufzufallen.

  • Weitere Charaktere

Diese vier Figuren stechen aus dem Gesamten heraus. Es gibt noch eine Vielzahl an wichtigen Nebenfiguren, etwa B. J. Nowak (Saving Mr. Banks) als Harry Sonneborn – eine Art Finanzexperte der Ray Kroc mit einer neuen finanziellen Idee für seine Franchise vertraut macht und so zum ersten Präsidenten wird. In Summe sind diese Nebenfiguren wichtig, um die Handlung zu erzählen. Die Leistungen all dieser Figuren sind solide und stechen kaum heraus, machen den Film aber auch nicht schlechter.

 

TECHNIK, KAMERA, SOUNDTRACK

Der Look des Filmes ist im 50er-Jahre Stil gehalten, in jener Zeitepoche spielt The Founder. Die Karosserien, die Anzüge und Kleidung der Menschen und die Inneneinrichtungen der Häuser sehen realistisch aus. Digitale Effekte gibt es keine.
Die Kamera ist oft sehr nah am Geschehen dran und bei Dialogen in Restaurants und Büros sehr ruhig gehalten. In Szenen, in denen Ray Kroc mit seinem Auto unterwegs ist, sehen wir weite Gras- und Wüstenlandschaften von der Vogelperspektive aus. Das Szenenbild sind Büros, die McDonalds-Filialen von außen und innen und eben viele Bilder von den Landgebieten der USA.
Die Musik von Carter Burwell (Hail,Caesar!) ist sehr stimmig. Mal ist sie dramatisch, etwa wenn Ray Kroc in die Bank läuft, weil er eine Mahnung bekommen hat oder aber auch ruhig und melodisch. Hat mir sehr gut gefallen.

Thomas Bauer
Thomas Bauerhttp://derplapperblog.wordpress.com
Willkommen bei meiner Snipville-Kolumne rund um das Thema Kino und Heimkino. Ich schreibe Kritiken zu aktuellen Kinofilmen, zu Filmen aus dem Superhelden-Universum von DC und Marvel und die eine oder andere Empfehlung aus dem Heimkinobereich. Ich freue mich über jede positive Rückmeldung, Teilung meiner Beiträge und ihr dürft mir gern auf meinen sozialen Netzwerken Kontakt mit mir aufnehmen. Viel Spaß beim Lesen.

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Alle Fans von Michael Keaton oder Fans von Biopics und Dramen sollen sich den 20. April vormerken, wenn The Founder in die Kinos kommt. Ein sehenswerter Film mit einem hervorragenden Michael Keaton und einer guten Inszenierung. Er ist nur etwas zu lang ausgefallen und einige Nebenfiguren haben wenige Chancen sich neben dem Hauptdarsteller erkenntlich zu zeigen. Es ist ein kleiner Film, der vermutlich nicht in vielen Kinos gezeigt wird oder auf Österreich bezogen vielleicht sogar nicht erscheinen wird. Ihr könnt auch auf den Heimkinorelease warten, auf DVD oder Blu-ray funktioniert der Film auch sehr gut.The Founder